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Photo: A general view of the Vienna UN Conference. Credit: Robert Bosch AG/APA-Fotoservice/Schedl

Frauen und Wasser sind für eine anhaltende Entwicklung untrennbar verknüpft

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von Krista Price

WIEN (IDN) – Eine Annehmlichkeit, die oft übersehen wird, ist das in der Wiener UN-Zentrale angebotene Wasser, das direkt aus den Bergen vor der Stadt stammt. In Österreich ist Wasser etwas, worauf man stolz ist. Der Wassersektor dieses hoch entwickelten Landes hat sich nicht nur qualitativ hochwertigen Systemen der Wasserversorgung verpflichtet, sondern auch anhaltenden Methoden hinsichtlich der Wasser- und Abfallwirtschaft. Österreicher sowie alle, die regelmäßig in den Konferenzräumen des Wiener UN-Zentrums aus- und eingehen, genießen ausgezeichnetes Trinkwasser.

Dies ist jedoch bei einem entmutigend großen Teil der Weltbevölkerung nicht der Fall. Schnelle Industrialisierung zusammen mit der ständig wachsenden Weltbevölkerung hat eine Welt geschaffen, in der ein hoher Wasserbedarf besteht, der Bestand aber schnell schrumpft. Etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung haben weder sichere Toiletten noch Abfallsysteme. Außerdem trinken fast 2,1 Billionen Menschen täglich Wasser aus unbehandelten Trinkquellen.

Es ist noch entmutigender, wenn bei einer unterentwickelten Wasserversorgung der Gemeinde die Last der Wasserbeschaffung meist auf den Schultern der Frauen ruht. In vielen ländlichen Gemeinden verwenden Frauen Wasser, um ihre Schlüsselrollen bei der Nahrungsherstellung, beim Kochen und bei der Haushaltsführung und mehr zu erfüllen.

In einem Forum bei der ACUNS Wiener UN-Konferenz sprach Dr. Peter Weish der Wiener Universität für Bodenkultur über die Wichtigkeit des Geschlechts „für den Frieden und eine anhaltender Weiterentwicklung“ und fügte hinzu, dass „Frauen eine wesentliche Rolle im Kampf um eine lebenswerte Welt und um Trinkwasser spielen.“

Ein Zusammenhang zwischen Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichstellung (SDG 5) und sauberem Wasser und Sanitärversorgung (SDG 6) ist klar ersichtlich. Genauso wichtig ist jedoch eine bessere Wasserwirtschaft, um weltweit das Wohl der Frauen zu verbessern, meinte er. Die Politik muss geschlechtskonzentriert stattfinden, um eine Wirkung in Gemeinden zu erzielen, wo Wasserknappheit herrscht oder das Management dieser Ressource unterentwickelt ist. Es muss eine Strategie entwickelt werden, die auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten ist, die die Bürde tragen, fügte er hinzu.

Laut Mariet Verhoef-Cohen, Präsidentin des Soroptimist International und Women for Water Partnership (Partnerschaft der Frauen für Wasser) sind „Wasser und Frauen sehr eng miteinander verbunden … Frauen haben oft nicht genügend soziale und politische Macht und werden daher systematisch von den Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und an den Rand gedrängt.“ Verhoef-Cohen, die auf der ACUNS-Konferenz sprach, stellte fest, dass dies die Effektivität der Wasserwirtschaftspolitik unterminiert und daher geschlechtsspezifische soziale und institutionelle Barrieren innerhalb der Wasserindustrie abgebaut werden müssen, um eine effektive Wasserwirtschaftspolitik zu gewährleisten.

Als Ergebnis beschloss Soroptimist International, eine Vereinigung von 75.000 Mitgliedern in 122 Ländern, dass der Fokus des 2017 – 2019 Bienniums auf Frauen, Wasser und Führung liegen soll. Ein entsprechendes Pilotprojekt sorgte bei Bäuerinnen in Kenia für ein landwirtschaftliches Training und vermittelte das Wissen, wie man höhere Ernteerträge bei gleichzeitig geringerem Wasserverbrauch erhält. Das Ziel liegt darin, Frauen durch Wissen über Wasser eine stärkere Position zu verschaffen, dadurch ihre Ernteerträge zu verbessern und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu fördern.

Um auf Frauen in ländlichen Gemeinden Afrikas oder Asiens und Frauen in Roma-Gemeinschaften Ungarns und anderswo wirklich Auswirkungen zu haben, muss sich die Entwicklung der Strategien hinsichtlich der Wasserwirtschaft auch nach den Bedürfnissen der Frauen richten. Verhoef-Cohen betonte die Notwendigkeit, „Frauen als aktive Führerinnen und Expertinnen einzusetzen, als Partnerinnen und Vertreterinnen der Veränderung“ in allen Bereichen: in der Politik, der Gemeindeentwicklung und in der Praxis.

Obwohl die UN, wie sie sagte, in allen Bereichen nach SDGs, Zielen nachhaltiger Entwicklung strebt, sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Durchführung von Maßnahmen, welche es so einfach machen, bei der UN in Wien in den Genuss von Bergwasser zu kommen, auch weltweit zum Vorteil aller Frauen Vorrang haben und auf sie zugeschnitten werden. [IDN-InDepthNews – 26. Januar 2018]

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